Insektenschau in Mendig – Hat sich der Besuch gelohnt?

by Dani

Seit einiger Zeit wollte ich sie besuchen – Die Insektenschau, für die immer auf vielen bunten Plakaten Werbung gemacht wird, sobald sie in der Gegend ist. Nun war sie in Mendig und wir haben sie besucht. Hat sich der Besuch gelohnt?

Es ist ein bisschen, wie mit einem Wanderzirkus. Sobald die Insektenschau in der Gegend ist, hängt nicht nur die Stadt, wo sie tatsächlich stattfindet, voll mit bunten Plakaten, auf denen Spinne, Käfer und Co. zu sehen sind. Und genau wie mit einem Wanderzirkus wusste ich lange nicht, ob ich wirklich hin will oder nicht. Von Zirkus mit Tieren halte ich Abstand. Und der Gedanke an tausende tote Insekten hat mir auch nicht gefallen. Da ich mich aber sehr für Insekten interessiere und meine Neugierde dann einfach zu groß war, haben wir uns dann am vergangenen Sonntag auf den Weg gemacht und die Insektenschau besucht.

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Insektenschau – Kunstwerke der Evolution

„Kunstwerke der Evolution“ heißt die aktuelle Insektenschau. Und zu meiner Verwunderung habe ich gar nicht so viel im Internet über die Veranstaltung gefunden. Meistens nur Berichte von lokalen Zeitungen der Orte, wo die Insektenschau zu Besuch war. Meine Kooperationsanfrage blieb auch unbeantwortet, genauere Informationen zu den Insekten blieben uns vor dem Besuch auch verwehrt. Also sind wir ohne zu wissen, was uns erwartet in die Laacher See Halle in Mendig gefahren.

Vor der Halle bezahlten wir unsere 7,50 € pro Person und bekamen auf Wunsch einen Stempel auf die Hand, falls wir nach dem Verlassen der Halle später noch einmal wiederkommen wollten. Beim Betreten der Halle erwarteten uns Tische mit Schaukästen und ab und vereinzelte kleine Terrarien mit lebenden Tieren. Wir entschieden uns, die Tische reihenweise abzugehen, um etwas Ordnung in unseren Besuch zu bringen und die Gefahr zu minimieren, etwas zu verpassen.

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Bereits zu Beginn war ich von der Schönheit und auch der Vielfalt der Insekten begeistert, wobei ich zugegebenermaßen bei Insekten einfach zu begeistern bin. Bereits nach wenigen Schaukästen wurde uns klar, dass die Ausstellung keinerlei roten Faden zu haben schien. In den einzelnen Kästen waren Insekten aus unterschiedlichen Ländern zu sehen, zudem die unterschiedlichsten Arten zusammengewürfelt nach einer Logik, die sich weder mir noch meinem Mann, der studierter Biologielehrer ist, erschließen konnte.

Die Schaukästen waren unserer Meinung nach nicht nur chaotisch zusammengewürfelt, sie verfügten auch über den ein oder anderen Überraschungsgast, den ich in einer Zusammenstellung von Insekten eher nicht vermuten würde. So konnten wir zum Beispiel Flughunde, Frösche und auch ein Mini-Krokodil bewundern.

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Und so gingen wir Schaukasten für Schaukasten ab, Reihe um Reihe, bis wir am Ende der Halle schließlich auch noch auf ein paar ausgestopfte Tiere treffen konnten. Geduldig sah mein Mann sich auch noch Hahn, Dachs und Frischling in ausgestopfter Form an, die mit ihren nicht gerade glücklichem Gesichtsausdruck neben einer Reihe von Tierschädeln ihren Platz fanden. Was genau diese Tiere mit einer Insektenschau zu tun haben, bleibt mir ein Rätsel. Allerspätestens da hatte die ganze Veranstaltung dann etwas von einer Freakshow und nachdem wir dann auch den letzten Schaukasten gesehen hatten, traten wir die Heimreise an.

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Nicht unerwähnt möchte ich den Stand mit Süßigkeiten und Plüschtieren lassen. Es gab unter anderem Zuckerwatte und eine große Auswahl an Plüschtieren, die geduldig in Schießbudenqualität auf ihre neuen Besitzer warteten. Die Dame am Stand schaute genauso genervt rein wie der ausgestopfte Dachs. Und selbst wenn ich unbedingt eine Zuckerwatte gewollt hätte – ihr Blick hätte mich direkt davon abgehalten.

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Große Vielfalt – Großes Chaos

Die Vielfalt an Insekten war wirklich groß, da gibt es nichts zu meckern. Laut den Plakaten handelt es sich um über 2000 Exemplare. Das Ganze wäre meiner Meinung nach nur wesentlich einfacher für Besucher, wenn man sich an einem roten Faden entlang hangeln könnte. Warum nicht nach Ländern, Kontinenten oder Arten gruppieren? Dass da Frosch und Flughund neben Zikade und Tagpfauenauge liegen, macht es, wenn man mich fragt, absolut chaotisch und schwer zu folgen. Ich habe es sehr genossen, mir die unzähligen Insekten und auch anderen Exponate anzuschauen. Nur hat mir irgendwie was gefehlt. Auch hätte ich mir gewünscht, dass man mehr Bildung angeboten hätte. Es haben viele Bücher auf den Tischen gelegen, das möchte ich nicht vergessen zu erwähnen. Nur hatte das für mich etwas von Bildung anbieten, ohne selbst die Arbeit dafür zu tun. Ein paar Infoplakate habe ich gesehen, nur fand ich die nicht besonders informativ oder ansprechend gestaltet.

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Hat sich der Besuch gelohnt?

Ich bin der Meinung, dass sich der Besuch gelohnt hat. Für die 7,50 € habe ich viele wundervolle Insekten (und auch ein paar gruselige, ausgestopfte Tiere) gesehen. Da ich diese Ausstellung schon lange sehen wollte, kann ich den Besuch jetzt von meiner Liste streichen. Gerne hätte ich ein bisschen mehr über die Sammlung erfahren, wem sie gehört usw. Doch bis auf die Dame am Eingang und die andere Dame am Zuckerwattestand habe ich niemanden erkennen können, der mit der Insektenschau zu tun hatte. Auf meine Anfrage, die ich ein paar Tage vor meinem Besuch geschickt hatte, habe ich leider keine Antwort bekommen. Ich kann die Insektenschau jedem Empfehlen, der sich für Insekten interessiert und eine Vielzahl an außergewöhnlichen Insekten sehen möchte.

Schriftzug Dani

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