IMUKO 2025 – Quatuor Modigliani & Benedict Kloeckner

by Dani

„Olymp des Streichquintetts“, nicht weniger spektakulär nannte sich das Konzert, das wir vor wenigen Tagen im Rahmen des IMUKO 2025 besucht haben. Mit Werken von unter anderem Franz Schubert begeisterte das Streichquartett gemeinsam dem außergewöhnlichen Cellisten Benedict Kloeckner das Publikum.

Manche Konzerte sind gut, andere sind sehr gut und wiederum andere sind legendär. Letzteres kann man ohne Zögern das Konzert Anfang Juli des Quatuor Modigliani nennen. Ein Konzert, welches seinesgleichen sucht.

Das Quatuor Modigliani – Einzigartige Kunst aus Frankreich

Das in Frankreich lebende Streichquartett besteht aus Amaury Coeytaux (Violine), Loic Rio (Violine), Laurent Marfaing (Viola) und François Kieffer (Violoncello). Es feierte im Jahr 2023 sein 20-jähriges Bestehen und blickt auf eine beeindruckende Karriere zurück. Weltweit hat sich das Ensemble als eines der meistgefragten Quartette seiner Generation etabliert, das in den ehrwürdigsten Konzertsälen und Streichquartett-Reihen auftritt. Eine besondere Auszeichnung war es für das Quatuor Modigliani im März 2017, als erstes Streichquartett im Großen Saal der Elbphilharmonie zu spielen. Seit Herbst 2023 unterrichten die Quartettmitglieder die erste Streichquartettklasse an der École Normale de Musique de Paris Alfred Cortot.

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Olymp des Streichquintetts – IMUKO 2025

Als das Konzert an diesem heißen Sommerabend begann, traute ich meinen Ohren kaum. Wir hatten Plätze ganz vorne und so konnte ich alles genau beobachten. Jeden Bogenstrich, jeden Atemzug, jedes noch so kleinste Detail. Die Art und Weise, wie sie spielten, die Perfektion, die Leidenschaft dahinter – alles war echt und zum Anfassen nah. Man fühlte sich als Zuschauer in eine magische Welt entführt. Auf eine Reise, die nichts dem Zufall überließ.

Nach der verdienten Pause klärte sich dann das Rätsel, warum plötzlich ein zusätzlicher Stuhl auf der Bühne stand. Der junge Mann, der uns zu Beginn der Veranstaltung herzlich begrüßte, saß plötzlich ganz rechts auf der Bühne. Und mit ihm ein Cello, welches wenig später eine unbeschreibliche Bindung mit ihm eingehen sollte. Da ich vorher noch nie bei einem Konzert der IMUKO war und auch noch nicht allzu viele klassische Konzerte besucht habe, wusste ich bis dato nicht einmal seinen Namen. Aber eines sollte ich wenig später feststellen, nämlich dass er ein einzigartiger Künstler ist.

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Benedict Kloeckner – Gründer des IMUKO und Magier des Klangs 

Da saß er nun also, Benedict Kloeckner, Gründer des IMUKO und sagenumwobener Cellist. Und er saß genau in meinem Blickfeld. Als er dann nach der Pause mit den anderen vier Musikern zu spielen begann, merkte ich gleich, dass irgendetwas anders an ihm ist. Die anderen vier schienen perfekte Musiker zu sein und der Violinist, der direkt vor mir gesessen hatte, fiel mir wegen seines gefühlvollen Spiels besonders auf. Aber dennoch strahlte Benedict Glöckner etwas Besonderes aus, noch bevor er eine einzige Saite gespielt hatte.

Dann begann der zweite Teil mit Schubert. Die Bühne hatte eine seltsame, neue Lebendigkeit angenommen. Der erste Teil war zweifelsohne atemberaubend gut gespielt. Aber jetzt fühlte es sich an, als würden wir von einer unsichtbaren Hand durch ein Wunderland voller Klangfarben und Emotionen geführt. Das zweite Cello und sein Meister saßen zu meiner großen Freude genau in meinem Blickfeld, sodass ich „leichte Beute“ war, um mich in seinen Bann ziehen zu lassen.

Plötzlich erwachte die Bühne zu neuem Leben. Benedict Kloeckner hauchte nicht nur seinem Instrument Leben ein, auch das neu geborene Quintett erhob sich in den Olymp der Musik. Sein Spiel war besonders, einfach einzigartig. An einem Teil des Stückes spielte er im Wechsel mit einem der Violinisten und man hatte den Eindruck, dass Cello und Violine auf eine gemeinsame Reise durch die Unendlichkeit gehen. Dieser Moment war sehr berührend für mich und ich bin dankbar, dass ich das miterleben durfte.

Die Menge war begeistert und ich war (sicher nicht als Einzige) absolut sprachlos. Standing Ovations und minutenlanger Beifall bestätigten die vielen berührten Herzen an diesem Abend. 

Das Konzert war eine absolute Bereicherung für uns. Man muss, denke ich, kein großer Fan von klassischer Musik sein, um ein Konzert wie dieses genießen zu können. Es stehen für dieses Jahr noch weitere Konzerte auf dem Programm von IMUKO. Da sind auch Veranstaltungen dabei, bei denen Benedict Kloeckner spielen wird.

Schriftzug Dani

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