Es war an einem warmen Sommertag vor drei Jahren, als meine Mama, Benny und ich auf dem Rückweg von Belgien waren. Wir fuhren die L70 bei Üxheim entlang, als wir sie unverhofft auf einer Erhöhung direkt neben der Straße erblickten, die Burgruine Neublankenheim. Nun waren wir wieder da, als Heimathaben Kultur Club und haben uns auf die Mythen der Burg eingelassen.
Vor über drei Jahren war es ein Zufallsfund bei einer Rückreise aus Belgien. Damals noch mit meinem treuen Begleiter Benny, machten wir drei sofort Halt, als wir die Burgruine Neublankenheim sahen und nahmen den kurzen, aber steilen Weg auf uns, um das Innere der Ruine zu erkunden. Die Burgruine findet gar nicht so oft ihren Weg in die klassischen Burgführer der Region, was ihrer interessanten Geschichte aber keinen Abbruch tut.
Burgruine Neublankenheim –
Die Burg, mit der mystischen Vergangenheit
Unsere schöne Eifel und auch die angrenzenden Regionen haben einige Burgen und Burgruinen zu bieten. Jede, die wir bislang davon besucht haben, hatte eine Geschichte, die man, wenn nicht wie so oft auf Infotafeln vor Ort, dann aber im Internet nachlesen konnte. Meistens erforscht von Historikern, Heimatvereinen oder anderen Interessengruppen werden die Geschichten der alten Gemäuer chronologisch aufbereitet und den interessierten Besuchern präsentiert. Aber nicht in diesem Fall.

Die Burgruine Neublankenheim verfügt nicht über so eine Geschichte. Oder sagen wir eher, sie verfügt über eine, die nur bislang fast komplett im Dunkeln liegt. Die bislang gewonnenen gesicherten Erkenntnisse sind spärlich, was mitunter darauf zurückzuführen ist, dass die Art von Grabungen, die üblicherweise bei Burgen durchgeführt werden, nicht stattgefunden haben. Zwei interessante, wenn auch schon ältere Beiträge aus Heimatbüchern habe ich HIER aus dem Jahr 1991 und HIER aus dem Jahr 2006 gefunden. Als älteste gesicherte Quelle für die Burg wird eine Urkunde aus dem Jahr 1341 gesehen. Nachdem sie unter wechselnden Besitzern auf ihrem Felskegel oberhalb des Ahbachtals die Jahrhunderte überdauerte (mehr oder weniger in gutem Zustand) gehört sie heute dem Landkreis Vulkaneifel. Als Kulturdenkmal steht die Ruine heute unter Denkmalschutz.
Besuch der Burgruine – Heimathaben Kultur Club Check

So faszinierend diese lückenhafte Geschichte der Burg auch sein mag, wollen wir uns eher mit dem Ist-Zustand und dem Besuch der Burgruine befassen.
Die Burg befindet sich in der Gemarkung Üxheim, in unmittelbarer Nähe zur Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen. Zu erreichen ist sie über die L70 oder L65, je nachdem, aus welcher Richtung man kommt. Von der Straße aus kann man die Burg kaum übersehen und es bietet sich auch eine gute Parkgelegenheit direkt an der Straße, wenn es nur eine Handvoll Autos sind, die dort parken. Sobald dort aber mehrere Autos stehen, könnte es eng werden. Den Weg hochzufahren würde ich aufgrund der Unebenheiten absolut nicht empfehlen und ich glaube ohnehin, dass es nicht erlaubt ist bzw. man es nicht machen sollte, um die Burgruine zu bewahren. Die Burg ist als offene Ruine jederzeit frei zugänglich.

Wir haben die Burg mit unseren drei Mitgliedern des Heimathaben Kultur Clubs aufgesucht. Der Aufstieg zur Burg ist recht kurz, aber ich würde ihn schon als recht steil bezeichnen. Mit kurzen Pausen kann es aber auch für ältere Besucher oder auch Besucher mit gesundheitlichen Einschränkungen machbar sein. Ich glaube mit einem Rollator oder einem Rollstuhl ist der Weg schlecht bis gar nicht machbar, da der Weg sehr uneben und eben steil ist. Auch der Untergrund an sich, mit unter anderem losen Steinen und Furchen, könnte ein Risiko für Menschen mit deutlichen Mobilitätseinschränkungen darstellen.

Neben der Burg befinden sich eine Bank und eine Infotafel. Die Bank bietet sich nach dem kurzen, aber steilen Aufstieg an, um ein wenig Luft zu schnappen. Die Infotafel versucht ein bisschen Licht ins Dunkel der Geschichte der Burg zu bringen. Neben der Beschreibung, die nur in deutscher Sprache vorhanden ist, gibt es noch eine Art Plan, der die Form der Burg erklärt. Natürlich ist mir bewusst, dass es die Größe einer solchen Infotafel nicht zulässt, viele verschiedene Sprachen anzubieten. Aber Englisch hätten wir uns – nicht nur für den Engländer in unserem Team – doch sehr für Besucher aus anderen Ländern gewünscht.

Das letzte Stück von der Bank bis ins Innere der Ruine ist noch etwas steiler als der Aufstieg an sich und ist meiner Meinung nach mit Rollstuhl und Rollator nahezu unmöglich zu bewältigen, ohne sich in Gefahr zu bringen. Von unten aus gesehen, geht es auch rechts neben dem Weg steil hinunter und man sollte gerade auf Kinder besonders achten.



Das Innere der Burg ist auf den ersten Blick vielleicht recht unspektakulär, wenn man sich aber darauf einlässt und sich intensiver umsieht, sieht man interessante Details. Wir als Burgenfans haben die gemeinsame Zeit genutzt und darüber spekuliert, wo da vielleicht weitere Stockwerke waren, wie der Eingang vielleicht mal ausgesehen hat, wo die Bewohner wohl ihre Feuerstelle hatten usw.

Die Sage um Burg Neublankenheim
Neben der ohnehin schon mystischen Geschichte der Burg Neublankenheim ragt sich auch noch eine Sage um diese interessanten Gemäuer: Der Graf von Blankenheim hatte eine junge Tochter, die ihr Herz an einen einfachen Knecht aus Ahrdorf verloren hatte. Für den Grafen jedoch kam eine Verbindung mit einem Mann niedrigen Standes nicht infrage, da er darin eine Schande für sein angesehenes Geschlecht sah.
Aus Zorn ließ er seine Tochter in einen abgelegenen Turm einsperren. Dort starb sie nach einiger Zeit, da niemand sie versorgte. Bis heute heißt es: Wenn der Uhu rund um die Burgruine Neublankenheim ruft, dann sei es der Knecht, der nach seiner geliebten, verlorenen Jungfrau ruft.


Der Besuch der Burgruine ist recht kurzweilig, aber meiner Meinung nach absolut empfehlenswert, wenn man es körperlich schafft. Es gibt zwar auf den ersten Blick nicht so viel zu entdecken, aber beim genaueren Hinsehen viele kleine Details, die interessant sind und die Fantasie (nicht nur) von Burgenfans anregen.
Die Bilder habe ich bei unserem Besuch Ende November gemacht. Im Frühling und Sommer sieht die Umgebung natürlich etwas grüner aus 😉
Bis bald in der Eifel – ohne jeden Zweifel🌲🌳

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Ich bin Daniela, Ergotherapeutin und Kräuterpädagogin. Viel Spaß auf Heimathaben!




